Mit ihrem Debütalbum „K“ und dem Nachfolger „Peasants Pigs & Astronauts“ eroberten sich Kula Shaker eine Spitzenposition in der Britpop-Bewegung mit ihrer Spiritualität. Denn die Band um Sänger und Frontmann Chrispian Mills mischte Britpop mit psychedelischen Rock und indischer Musik mit umwerfenden Beatles-Melodiebögen und catchy Grooves bei Songs wie „Tattva“ oder „Govinda“. Doch dann kam es zur Auflösung bis sich die Band 2007 mit „Strangefolk“ zurückmeldete. Doch erst 2021 wurde die Band durch die Rückkehr von Keyboarder Jay Darlington dauerhaft reformiert und vereinte zum ersten Mal seit 1999 wieder alle vier Mitglieder der klassischen Besetzung. Und die legen jetzt „Natural Magick“ vor mit 13 neuen Tracks. Das neue Album dokumentiert, dass es der Band wieder gelungen ist, ihre Kraft zu nutzen, um ihren alten Zauber zu entfesseln – mit flammenden psychedelischen Predigten, Raga-Rave-Ups, mit Sternenstaub überzogenen Pop-Perlen und stimmungsaufhellenden Mantras. „Dieses Kapitel im Leben der Band wird sehr stark von der Live-Energie und der spirituellen Verbindung mit dem Publikum angetrieben, die damit einhergeht. Wir waren uns alle einig, dass die Songs nicht länger als drei Minuten sein sollten. Es gibt keine Epen.“ erläutert Crispian Mills. Kula Shaker ist mit dem siebten Longplayer ein kraftvoller Rundumschlag in Sachen Britpop gelungen. Dabei stehen diesmal im Vordergrund aber weniger die Sitars und Patchouli-geschwängerten Parts, sondern klassisches Britpop-Songwriting, mit Querverweisen in die 70er und noch mehr in die 60er, zu Beat und auch Folk und auch Americana. Damit haben Mills & Co ein insgesamt ordentliches Alterswerk aus den Rauchschwaden gezogen, das nicht ganz an das Frühwerk anknüpfen kann. (Strange F.o.l.k.) P.Ro
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