Es gibt Musiker, die strotzen vor Kreativität und lassen dieser in Form von schnell aufeinander folgenden Veröffentlichungen freien Lauf. Leider erkennt der ein oder andere nicht, wann es zu viel des Guten ist, sprich, wann man in routinierte Langweile abrutscht und eine Pause angebracht wäre. Robert Jon gehört definitiv nicht zu diesen Musikern. Trotz seines relativ kurzintervalligen CD-Outputs hat er nichts vom Feuer und der Spielfreude verloren. Zusammen mit The Wreck lässt er es auch auf „Red Moon Rising“ ordentlich krachen und liefert ausnahmslos tolle, ausgereifte und zupackende Songs. Egal ob eingängig, wie beim Opener „Stone Cold Killer“, oder dynamisch, wie beim grandiosen „Ballad of a Broken Hearted Man“, immer bekommt man allerbeste Ware für die Ohren. Die Gitarrensoli sind genau so, wie der Southern Rock sie braucht. „Red Moon Rising“ begeistert als Gesamtpaket genauso, wie mit jedem einzelnen Song. Zu den bereits erwähnten kann man als Beispiele noch die exzellente Ballade „Worried Mind“ hervorheben, die auch mit zweistimmigem Gesang besticht, oder „Give Love“ als Rausschmeißer, bei dem hörbar die Allman Brothers bei der Gitarrenarbeit Pate gestanden haben – einfach klasse!! Robert Jon and the Wreck spielen Southern Rock at it’s best und mit jedem Durchlauf entdeckt man mehr auf dieser Scheibe – das belegt, dass man mit Hingabe und Liebe zum Detail zu Werke ging. Und auch auf der Bühne ist diese Band eine Macht, wie sie schon im Airport bewiesen hat. Man darf nun auf die Liveversionen der neuen Songs gespannt sein. Den ein oder anderen Titel gibt es sicher beim Konzert im Obertraublinger Airport am 12. November zu hören. (Journeyman Records/Rough Trade Distribution) acb
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