Album #4 „obsYdian“ (ich hab bis dato mal wieder nichts von ihnen gehört) der Band Soulbound aus Bielefeld sollte allen zusagen, die sich auf eine Mischung aus Trancecore, Modern Metal, Industrial und etwas Gothic Rock stehen. Fett produziert und mit guten Texten versehen (Kampf gegen die inneren Dämonen, Abschied, Sozialkritik) segelt man in den neun Songs plus Intro weitgehend an meinem Musikgeschmack vorbei. Dafür pluckert und fiept es mir dann doch zuviel und ab und an komme ich mir vor wie in einer Technodisco der 90er Jahre. „Burn“ wäre zu der Zeit sicher ein Renner auf der damals aktuellen Clawfinger CD gewesen. Das poppig eingängige „Insane“ passt gut auf eine der Lord of the Lost Scheiben oder Oomph mit Dark Rock, während „Saint Sinner“ die Eisbrecher meets Rammsteinfans beglückt. Electric Callboy Anhänger gehen bei „Paralyzed“ steil, der Balladenfan wird mit „Heartless“ bedient und ist einer meiner vier Anspieltipps. Besser, da sehr eingängig und auch mit Gitarren gesegnet, kommt weiterhin „Lioness“ daher. Und wenn die Band mal aus dem eng gesteckten musikalischen Korsett ausbricht wie bei „Isolate“ mit tollem Solo bzw. dem zweiteiligen grandiosen, über zehn Minuten langen „Remain“ (Pt. 2 gefällt mir ob seiner eher balladesken Ausrichtung mit Piano, Streichern und dem zweiten richtig starken Solo) und so an aktuelle Emil Bulls erinnert, dann dreh sogar ich die Lautstärke hoch und nicke erfreut mit. Unterm Strich nicht meine Welt, aber für Fans der vorgenannten Bands oder aktuell auch Dominum sicher ein Volltreffer, zumal die Musiker echt talentiert sind und auch der Gesang gut zwischen Klar- und Schreigesang gekonnt pendelt. In Summe reicht es aber dann doch nur für vier gute Sterne von meiner Seite. (Metalville) HJH
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