altemaelze

Phoenix

Grégory Privat

Zwischen Melancholie und Dynamik

Nach seiner sechsten Platte wieder auferstanden? Nein, Mr. Privat war und ist weiterhin quicklebendig. Jetzt kommt „Phoenix“, das siebte Studioalbum des französischen Wunderkinds (bereits im Alter von sechs Jahren beherrschte er das Klavier), Ausnahme-Pianisten, Sänger und Komponisten. Es bildet getreu dem Titel den Kreislauf des Lebens und die ständige Wiedergeburt aus der Asche im Wechsel von Melancholie und Dynamik ab. Einige Preise hat der angesagte Musiker bereits einheimsen können – 2008 gewann Grégory die Martial Solal Competition und 2010 die Piano Competition des Montreux Jazz Festivals, ehe 2011 sein auf Anhieb von der Presse gelobtes Debüt-Album „Ki Kot“ erschien und ihm Aufmerksamkeit und Anfragen aus der weltweiten Jazz-Szene einbrachte. Neben seiner erfolgreichen Solokarriere spielt er ebenfalls im Ensemble von Jacques Schwarz-Bart oder beim Liberetto-Ensemble von Lars Danielsson. „Phoenix“ ist die logische Weiterentwicklung des 2020er Album „Soley“ und überzeugt als Konzeptalbum durch eine Mischung aus Jazz, kreolisch urbanen Songs und einigen wohlgesetzten elektronischen Elementen. Track #1 „Genesis“ gefällt mir gleich am besten auf seiner neuen Scheibe, die hypnotisch treibende Monotonie lädt sogar zum Mitwippen bzw. Tanzen ein. Der Titelsong „Phoenix“ beeindruckt mit seiner fröhlichen-verspielten Darbietung, um mit furiosen Drum-Breaks überraschend zu enden. Auch „Supernova“ ist ein verträumtes, schönes Stück, ansonsten geht es hier primär wild und mitunter (gewollt) chaotisch zu. Insofern kann man nicht über fehlende Abwechslung klagen. (Buddham Jazz) HuGe

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