altemaelze

Driven to drive

Joe Ely

Ein Cowboy auf Abwegen blickt zurück

1969, da war Joe Ely immerhin schon 21 Jahre alt und hätte theoretisch auch auf dem legendären Woodstock-Festival auftreten können. Blöd nur, dass den Mann aus Amarillo noch keiner kannte. Ein Jahr später gründete er erst seine Flatlanders und begründete damit das neue Genre des sogenannten Alternative-Country. Der löste sich von der konservativen Nashville-Doktrin und mischte Country, Blues, Honky-Tonk, Rock ’n’ Roll, Cajun und Tex-Mex und wurde richtiggehend aufsässig. Bruce Springsteen fand das ziemlich dufte und unterstütze Ely wo er nur konnte, sang mit ihm im Duett (wie auch hier auf „Odds Of The Blues“) und coverte seine Lieder. “Driven to Drive“ wurde von Ely selbst produziert und enthält Aufnahmen, die er über mehrere Jahrzehnte hinweg in den Spurstudios außerhalb von Austin eingespielt hat. Unterstützt wurde er dabei von den Musikern Joel Guzman am Akkordeon, Keyboarder Bill Guinn, Sänger Eddie Beethoven, Geiger Richard Bowden, Gitarrist Jeff Plankenhorn und dem Tontechniker Pat Manske, der das Schlagzeug beisteuerte. Die Bewegung in diesen Liedern erinnert an Autos, Motorräder, Greyhound-Busse und Trucks. Es gibt Pedal-to-the-Metal-Hymnen, die einen geraden Streifen zweispuriger Landstraße hinunterrasen; ein träges Schlendern auf dem Gulf Blues Highway; eine Geschichte über die Flucht auf der Interstate; Geschichten darüber, wie man von hier nach dort kommt, und Lieder darüber, wie man überhaupt nirgendwo hinkommt. (Thirty Tigers) HuSch *****

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