Die finnische Newcomer Band Octoploid veröffentlichte Anfang Juli ihr Debüt „Beyond the Aeons“. Beim Durchhören des mit acht Songs (davon ein kurzes Instrumental) und nur knapp 38 Minuten langen Albums beschleicht einen immer wieder das Gefühl, dass einem das sehr schmackhafte Gebräu aus Melodic Death Metal mit Progressive Rock, Hard Rock und Psychedelic-Einflüssen musikalisch und auch gesanglich irgendwie bekannt vorkommt. Und tatsächlich ist der Mastermind hinter der Band Olli-Pekka Laine auch der Bassist von Amorphis. Und genau diese Kerbe schlägt dann auch durch das Gros der Scheibe. Leicht melancholisch, Folk mäßig angehauchte Musik mit viel Keyboards/Hammondpassagen, phantastischen Gitarrensoli, überwiegend Death Metal-Grummelgesang (wobei vier Songs von vier Gastsängern u.a. von Amorphis: Tomi Koivusaari bzw. Tomi Jousten oder Jón Aldará von Hamfer eingesungen wurden). Klargesang, der richtig stark wäre, gibt es nur vereinzelt und auch nur sehr kurz. Den besten Eindruck hinterlässt er im Refrain beim sonst knüppeligen und härtesten Track „A Dusk of VeX“ wo leider das Gitarrensolo am Ende ausgeblendet wird, da es ein Radio Edit ist. Ansonsten agieren alle Musiker auf höchstem Niveau und es wäre der Scheibe nicht angemessen, wenn man einzelne Songs an sich herausheben würde. Das ist alles wie aus einem Guss und hätte eigentlich auch als Amorphis Album veröffentlicht werden können. Sechs Sterne von mir gibt es oben drauf. Wenn es beim nächsten Mal noch von der Lauflänge her mehr auf die Ohren gibt und auch der Klargesang noch verstärkt integriert wird könnte die Höchstnote fällig werden. (Reigning Phoenix Music) HJH ******
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