Big Head Todd und The Monsters haben sich als seltene Naturgewalt im Rock’n’Roll behauptet. Das mit Platin ausgezeichnete Quartett aus Colorado besteht aus Todd Park Mohr (Gesang, Gitarre, Keyboards, Saxofon, Mundharmonika), Brian Nevin (Schlagzeug, Percussion), Rob Squires (Bass, Gesang) und Jeremy Lawton (Gitarre, Keyboards, Gesang, Steelgitarre) und diese Band hat stets unbestreitbare und oft mitreißende Hymnen hervorgebracht, die von einer Mischung aus geradlinigem Hardrock, brodelndem Soul, echtem Blues und einer Prise Country angetrieben werden. Diese Katzen haben sich seit der Gründung ihren eigenen Weg geebnet. Todd Park Mohr, Brian Nevin und Rob Squires begannen Anfang der Achtzigerjahre zusammen Musik zu machen, als sie noch auf der High School waren. Später kam Jeremy Lawton dazu. Diese Straße, die 1986 zu „Big Head Todd and the Monsters“ wurde, hat sich genauso stark gewunden wie der Highway 66. Nach einem ruhigen D.I.Y.-Aufstieg eroberte die Gruppe den Mainstream mit dem mittlerweile zum Klassiker gewordenen, mit Platin ausgezeichneten Album „Sister Sweetly“ aus dem Jahr 1993. Im Anschluss daran engagierte Robert Plant die Band, um seine ‚Fate of Nations‘-Tour zu eröffnen. Nach „Strategem“ (1994) veröffentlichten sie „Beautiful World“ (1997), hervorgehoben durch ein Cover von „Boom Boom“ (feat. John Lee Hooker), der insbesondere zum Titelsong für NCIS:New Orleans wurde. Nachdem sie auf Drängen von Freunden mit Verbindungen zur NASA „Blue Sky“ geschrieben hatten, spielten sie das Lied als interplanetaren Weckruf für Astronauten im Shuttle. Unterwegs begleiteten die Jungs B.B. King zu einer „Crossroads“-Session und tourten mit Blues-Helden à la Hubert Sumlin und David „Honeyboy“ Edwards. Sie waren bislang sage und schreibe 35 mal als Headliner im Red Rocks Amphitheatre zu Gast. Die ‚Colorado Music Hall of Fame‘ würdigte „38 Jahre kontinuierlichen musikalischen Dienstes für die Fans“ und nahm das Quartett in die „Klasse des Jahres 2023“ auf. Jetzt haben sie mit ihrem zwölften Album „Her Way Out“ den perfekten Soundtrack für die weitere Reise geschaffen. Alle zehn Songs stammen wieder aus der Feder von Mohr, wobei die neuen Songs wieder recht eingängig sind und im typischen BHT&TM-Sound. Eine Ballade wie „Twice As Bright“ bleibt ebenso im Gedächtnis haften wie die schnelleren Rocker wie z.B. „Glorious Full Moon“ oder „Thunderbird“. Dieser Track zeigt ganz klar Parallelen zu AC/DC durch den treibenden Rhythmus und die härtere Rockrichtung. In einem Interview bestätigte Mohr, dass die „ganze Band“ AC/DC liebt und sie als einen Einfluss betrachtet, obwohl er über sich selbst bescheiden sagte: „Ich habe einfach nicht die Stimme, um es durchzuziehen“, wenn es um den vollen AC/DC-Sound geht. Zu den stärksten Tracks des Albums gehörten „Into the Light“ und „King Kong“, wobei „Into the Light“ mit einer ausgewogenen Struktur daherkommt, von der man sich leicht vorstellen könnte, dass sie in einem Rock-Radiosender läuft, und „King Kong“ als Powerhouse-Rocker daherkommt, der seinem Namen alle Ehre macht. Obwohl „Her Way Out“ herausragende Momente hat, wie z.B. den Klavierpart in „Twice As Bright“ oder den Drive des Schlagzeugs in „Thunderbird“, fühlt sich das Album deshalb stark an, weil all seine einzelnen Stücke gut zusammenpassen, die bei wiederholtem Anhören nur noch besser werden. (BIG Records) P.Ro

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