altemaelze

Troubadour

Conny Ochs

Reines Songwriter-Album

Der in Italien lebende Conny reduziert gerne aufs Wesentliche, primär auf eine Westerngitarre und eine mal flehende, mal fordernde, mal hoffende, mal bedauernde, jederzeit aber unverblümt ehrliche Stimme. Mr. Ochs zelebriert seinen Blues-infizierten Landstraßen-Folk und lässt sich dabei nur selten von einer zweiten Stimme, gelegentlich mit einem E-Gitarrensolo oder leiser Percussion begleiten. Nach eher experimentellen Ausflügen auf »Wahn und Sinn«, seinem vielbeachteten deutschsprachigen Album aus 2023 und dem eher opulent instrumentierten „Doom Folk“ von 2019 ist „Troubadour“ nun wieder ein „reines“ Singer-Songwriter-Album in der Tradition von (early) Dylan, Townes Van Zandt oder Leonard Cohen geworden. Conny beschreibt es selbst wie folgt: „Meine Idee war, ein Album zu machen, das den minimalistischen Ansatz von Raw Love Songs und Black Happy aufgreift, aber zugleich das widerspiegelt, was ich heute erlebe. Konzerte sind für mich immer das Herz meiner Musik, deshalb wollte ich Stücke schreiben, die ich jederzeit und überall spielen kann – in Clubs, auf Festivals oder unterwegs, unter den geringsten Anforderungen. Ich hatte eine Platte im Kopf, die Raum zum Atmen und Zuhören bietet, damit man die Details der erzählten Bilder erkennen kann.“ Das Konzept geht auf, seine Stimme ist ausdrucksstark genug, sodass keine Langeweile aufkommt. Gitarrero Thommy Krawallo (Künstlername von Thomas Harendt) untermalt die Songs gelegentlich und unterstützt ihn kongenial. Prima Album für Freunde sparsam instrumentierter Folkmusik. (Mainstream Records) HuGe

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