Schlappe sechs Jahre haben sich die Schlierseer Jungs von Slears Zeit gelassen um Album #3 „The Chaos within“ reifen zu lassen. Wie alter Wein oder Käse halt. Ich habe die Band ja bis heute nicht gehört trotz eines prominenten Fürsprechers Tom Glas, seines Zeichens Drummer bei Hotwire und im Hauptberuf Moderator bei B1 mit der grandiosen Sendung „Classic Rock“ (immer Dienstags von 20-23 Uhr), wo die Band des öfteren schon gefeatured wurde (und ich das immer verpasst hatte). Die neue, End November 2024 erscheinende Scheibe besticht zuerst mal durch seinen glasklaren, fetten Sound, den Peter Käser und Christian Mündel dieses mal selbst zusammengeschraubt (mit etwas Hilfe nur bei „Particles“ von Mikka Jussila in den renommierten Finnvox Studios) und sich scheinbar dort sehr viel gutes bei den letzten Produktionen abgeschaut haben. Dann fällt der wirklich phänomenale Gesang von Peter auf, der wie eine Mischung aus Chris Daughtry, Hansi Kürsch, Ronnie Atkins, Myles Kennedy und Christoph von Freydorf daher. Schön rotzig, rau aber wenn es der Song verlangt auch mal geschmeidig und in Verbindung mit den wahrlich umwerfenden Chor/Background Gesängen, keine Wünsch hier offen lassend. Der Rest der Band agiert ebenfalls auf technisch auf höchstem Niveau und der Bass knallt auch immer wieder gut rein. Wer nun auch die Bands zu den erwähnten Sängern kennt kann sich dann auch in etwa vorstellen wo die musikalische Reise hingeht. Modern Rock/Hard Rock/Metal mit einem kleinen Schlenker Richtung Progressive Metal (der mit über sieben Minuten längste Song „The Great Escape“ der zudem noch das leicht balladeske, hymnische mit integriert Gesanglich Ronnie Atkins und Hansi Kürsch dazu addiert und mit einer extrem starken Gitarrenarbeit zu meinem Anspieltipp #2 mutiert = großes Kino) , Metalcore („Bare-Knuckle Symphony“ das knüppelhart daherkommt im Vergleich zum Rest aber abgemildert wird durch den sehr feinen melodischen Gesang). Dazwischen gibt es die bereits erwähnten Blind Guardian Reminiszenzen („Digital Dreamer“), Alter Bridge („Face the Heat“ mit coolem Gitarrensolointro, aber dann leider leider kein Solo mehr im Song, der echt eins verdient hätte), viel aktuelle Daughtry also der harte“ wie beim neuen Song „The Reckoning“ und nicht der softe „Over you“ bzw. „It’s not over“ (hier mein Anspieltipp Nummer eins und Lieblingssong, den ich schon dreimal hab laufen lassen, „Hope“ mit seiner positiven lyrischen Ausrichtung, leicht balladesk und brutal eingängig mit dem besten Gitarrensolo der ganzen Scheibe). Wäre ein Highlight auf der neuen Daughtry EP „Shock to the System Pt. 1“ und vielleicht ruft er ja mal bei Slears an ;-)). Wer sich also für die erwähnten Bands und zudem noch A Life Divided und aktuelle Emil Bulls ins sein CD Regal stellt, hat hier ein weiteres Highlight dann da stehen. Verdiente 6 Sterne gibt es von mir und die volle Punktzahl verfehlt man eigentlich nur die leichte Schwächen in der B Note im Gitarrensolobereich wo man denkt hey die knallen so richtig geile raus und bei den nächsten Songs ist wieder Schmalhans Küchenmeister. Schade eigentlich. Und eine richtig coole Herz/Schmerz Ballade mit tollem Text usw. fehlt mir auch irgendwie. Ansonsten absoluter Kauftipp von meiner Seite. (Metalopolis) HJH
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