altemaelze

Sweet

Isolation Boulevard

Neu-Einspielungen während der Pandemie

Kurz nach der Veröffentlichung ihres neuen Studio-Longplayers „Full Circle im September, präsentieren The Sweet bereits im Dezember einen weiteren Longplayer – „Isolation Boulevard“. Der Titel kommt in Anlehnung an ihr drittes Album „Desolation Boulevard“ aus dem Jahr 1974, doch während die Band sich damals „frei geschwommen“ hat vom chart-orientierten Glam Rock zu kernigem und spielerisch anspruchsvollerem Hard Rock, und das garantiert nichts mit Trostlosigkeit zu tun hatte, war die Situation 2020 für Sweet, wie auch für viele andere Bands, tatsächlich trostlos mit der globalen Pandemie. Sweet spielten 2019 mit der „Still got the rock“-Tour in Europa ihr bislang größte Tournee, rockten ein großes Festival in Australien und freuten sich auf die Zukunft. Geplant war, mit den Aufnahmen für ein neues Album zu beginnen, die jedoch wegen der Pandemie auf Eis gelegt wurden und erst nach dem Covid-Pandemie-Ende wieder aufgenommen wurden und jetzt als „Full Circle“ veröffentlicht wurden. Stattdessen war der Ausweg für die jüngst umformierte Band war, in dieser Isolation ein Album mit den „neuen“ Jungs Paul Manzi und Lee Small und der „alten Garde“ Andy Scott und Bruce Bisland zu produzieren mit bekannten Klassikern. Auch eine Gelegenheit, die Bandmitglieder einzuspielen. Das Album bekam, der Situation angepasst, den Titel „Isolation Boulevard“. Bei den Songs handelt es sich um Re-Recordings von zwölf Klassikern aus dem umfangreichen Fundus von Sweet, darunter auch drei Stücken aus dem alten „Desolation Boulevard“-Album. Das reicht von „Fox on the run“ über „Blockbuster“ bis zu „Ballroom blitz“ und natürlich darf da auch „Love is like Oxygen“ nicht fehlen. Für diese Aufnahme kam noch Steve Mann als Keyboarder mit ins Studio. Die Aufnahmen fanden zwischen den Lockdowns in Großbritannien statt, unter sehr strengen Distanzierungsregeln. Obendrein gab es noch zahlreiche technische Hindernisse, die es zu überwinden galt. Vor diesem Hintergrund ist die Gesamtleistung aller Beteiligten umso beeindruckender, vom treibenden Schlagzeug und Bass bis hin zu den „in your face“-Gitarren und dem stratosphärischen Gesang. Am Ende war es für alle ein Vergnügen „Isolation Boulevard“ einzuspielen, mit einem Resultat, das für sich selbst spricht. Bislang waren diese Aufnahmen außerdem dem UK nur schwer erhältlich, jetzt werden sie weltweit veröffentlicht. (Metalville)

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