Chucks erstes Album seit vier Jahren ist inspiriert von den Cumbia-Bands, die er in den Clubs von San Francisco nach der Pandemie sah, während er sich einer Krebsbehandlung unterziehen musste. Diese Behandlung war erfolgreich, der Lymphdrüsen-Krebs in vollständiger Remission, wie Prophet in einem Interview erzählt. Und diese Cumbia-Musik, dieser bunt schillernde, rhythmusbetonte kolumbianische Stil, der schon so manchen für südamerikanische „Worldmusic“ offenen Künstler inspirierte, war für ihn eine Quelle der Freude in einer dunklen Zeit. Er begann mit ¿Qiensave? zu spielen, einer Cumbia-Band aus Salinas, CA. Das Ergebnis liegt jetzt in Form eines Albums vor, eine Platte als Feier des (Weiter-)Lebens gewissermaßen, die dann ruhig, etwas makaber, „Wake The Dead“ heißen darf. Die Psychedelic- und Folkrock-Ikone lässt dem Schock und der Erleichterung nun tatsächlich ein Album folgen, das seiner besonderen Sorte von Americana, die er seit den neopsychedelischen Green On Red-Zeiten der 80er-Jahren entwickelt hatte, ganz viel Cumbia beimischt. Das Ergebnis sind elf neue Chuck Prophet-Songs in einer Cumbia-Hülle verpackt. Die lateinamerikanischen Rhythmen und Akkordfolgen verschmelzen mit Chucks unverkennbarem Song-Stil zu etwas Neuem, das sich dem Genre entzieht, aber unbestreitbar fröhlich ist und überzeugt. „Es ist ein tolles Album geworden. In den Arrangements fließen Rock, Country, Tex-Mex, Cumbia, Surf und Soul zusammen. Die Songs sind von einer fesselnden Rhythmik, die danach ruft zu tanzen.“ Schreibt das „GoodTimes“Online-Magazin – dem kann man nur voll zustimmen. (Yep Roc)
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