altemaelze

Butter bei die Fische Jazzthing next Generation

Red Hering

Von Filmmusik beeinflusst!

Bandleader Hering hat acht der zehn Songs auf „Butter bei die Fische“ komponiert und arrangiert. Viele Kompositionen des deutschen Schlagzeugers und Pianisten haben einen autobiografischen Hintergrund. Der Opener benennt eine Straße in einem zentralen, eher rauen Viertel Barcelonas, die er zu schätzen gelernt hat (Carrer de Joaquin Costa). Das rasante „Corredors de l’Alba“ über Jogger bei Sonnenaufgang am Strand von Barcelona gibt es auch in einer Version mit den Foaming Waves. „Marona“ ist der Spitzname einer alten Flamme: ein melodisches, umarmendes Albumfinale. Mit „Farewell Season“, einem melancholischen Höhepunkt des Programms, fängt er die Gefühlslage zweier Abschiede ein: Von der katalanischen Metropole und von seinem Studienort. Mitten in Arnheim befindet sich der „Park Sonsbeek“, eine grüne Oase, die zum Verweilen einlädt. „Dort ist mir emotional viel passiert, auch Verabredungen und Trennungen.“ Das vielschichtige Stück verweist mit seinen Stimmungen und Klangfarben auf den Einfluss der Filmmusik. Zur Filmmusik hat Hering sowieso ein spezielles Verhältnis, denn sein Vater ist Soundtrack-Komponist, und er selbst hat auch schon Musik für Kurzfilme komponiert. Auf fünf Songs ist die Sängerin Sara Bax zu hören, die gekonnt meist textlose Vokalisen vom Stapel lässt, und zu einem weiteren „Instrument“ wird. Des weiteren erklingen ein Flügelhorn, eine Trompete und ein Alt-Saxophon. Nette groovig-fetzige Scheibe, mir jedoch etwas zu viel „Bläser-Breitseiten“. (Double Moon Records) HuGe

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