Ihre T-Shirts verkündeten schon vor Jahrzehnten „Death to the Pixies“, was den untoten Albumtitel vielleicht etwas entwertet. Zum Glück ist der neunte Longplayer der Pixies, „The Night The Zombies Came“, voll von eigenwilligeren Arten von Wiedergängern – und fesselnder Musik. Für die Aufnahmesitzungen des neuen Albums arbeitete die Band erneut mit dem Produzenten Tom Dalgety zusammen, den Schlagzeuger David Lovering als »fünften Pixie« bezeichnet, nachdem er bereits die letzten drei Alben produziert hat. Schon früh im Aufnahmeprozess im Guilford Sound Studio in Vermont bemerkte die Band, dass sich die neuen Songs in zwei Lager spalteten: die sogenannten »Dust Bowl Songs« – Country-angehauchte, balladenartige Nummern wie „Primrose“ und „Mercy Me“ – und auf der anderen Seite wütende Punk-Nummern wie „You’re So Impatient“ und „Oyster Beds“. „Jane (The Night The Zombies Came)“ wurde allerdings zu einem Song, der sich über diese Zweiteilung charmant hinwegsetzt. Es verbindet geschickt einen Spector-esken Beat mit dem eindringlichen Doppelgesang von Frontmann Black Francis und der neuen Bassistin Emma Richardson, die früher bei Band Of Skulls spielte (übrigens das erste britische Bandmitglied, das der Gruppe beitrat). Die Band trifft den Sweet Spot zwischen kitschig und rau; es ist ein Song, den Black Francis angeblich mit der Jagd durch einen Bienenschwarm verglich. Auch Gitarrist Joey Santiago hat eine größere Rolle bei den Aufnahmen. Nachdem er auf „Doggerel“(2022) seinen allerersten Text für die Pixies beigesteuert hatte, schrieb Santiago für die neue Platte den Text zu „Hypnotised“, indem er eine Art komplexes lyrisches Rätsel löste, das als Sestina bekannt ist. Fazit: 13 neue Songs, mit denen die Pixies auf die filmreifste Platte ihrer Karriere blicken. (BMG) P.Ro
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