Diese Band entstand aus einer neu formierten Besetzung der britischen Bluesrock-Band Black Cat Bones Anfang der 70er Jahre. Gitarrist Rod Price hatte die Band verlassen, um sich Foghat anzuschließen, die Brüder Derek Brooks und Stuart Brooks an der Rhythmusgitarre bzw. am Bass sowie Sänger Peter French blieben, und French holte seinen Cousin Mick Halls an der Gitarre in die Band, dazu kam Keith George Young als Schlagzeuger. Bald darauf änderte French den Bandnamen in Leaf Hound und die Band spielte das Album „Growers of Mushroom“ ein. Mit einem bislang nie dagewesenen Sound, einer Mixtur aus Heavy Metal, Hard Rock, Psychedelic-Rock und Stoner-Rock wurde die Band schnell bekannt und das 1971 eingespielte Debut gilt bis heute als wegweisend und ist ein gesuchtes Sammelobjekt, das im Original Preise von über 10000 Euro erzielte. Damals war es aber kein kommerzieller Erfolg und die Band löste sich wegen Meinungsverschiedenheiten mit Management und Label nach einer erfolgreichen Deutschlandtour auf. So blieb es bei dem einen Album und der Legende, welch großartige Karriere Leaf Hound hätte machen können. French ging als Sänger zu Atomic Rooster und später zu Cactus, veröffentlichte 1978 ein Soloalbum. Danach war Funkstille bis er 2004 Lead Hound reformierte und mit neuem Line-Up in den kommenden Jahren ein Studioalbum („Unleashed“ 2007) und ein Livealbum („Live in Japan“ 2014) veröffentlichte. Beide von der Presse hochgelobt, aber kommerziell weniger erfolgreich. Das Magazin Kerrang! schrieb: „As good a rock album as you could hope to hear.“ Und bei Classic Rock war zu lesen: „An unpretentious hard rock record, relying on strong songs and powerful performances.“ Aber die Band blieb zusammen und spielte immer wieder Live-Shows. Es sollte bis 2024 dauern, dass er wieder ins Studio ging, zusammen mit Gitarrist Luke Rayner, mit dem er seit 2004 zusammen spielte. Mit neuer Band – mit dabei sind noch Peter Herbert am Bass und French’s Sohn Dominic an den Drums. Auf 13 Tracks mit fast einer Stunde Spielzeit zeigt Peter French mit dem neuen Line-Up, dass er es noch immer drauf hat und seine starken Vocals nichts von ihrer Power verloren haben. Überhaupt klingt das ganze Album frisch und unverbraucht, was nicht zuletzt an der neuen Backing-Line liegt. Treibende Rocksongs und harte Metal-Riffs gibt es reichlich auf dem Longplayer, aber auch nachdenkliche Texte, wie beim drückenden „Tough Police“ oder der bittersüßen Ballade „Watchin life’s wheels“, die sich mit den turbulenten Zeiten, in denen wir leben, beschäftigen. Und dann ist noch der Leaf Hound-Klassiker „Freelance Fiend“ vom „Growers of mushroom“-Album, den French & Co in einer neuen Version aufs Album gepackt haben. Fazit: Mehr als fünf Jahrzehnte nach ihrem Debut gehören Leaf Hound noch lange nicht zum alten Eisen – das neue Album ist dafür der beste Beweis. (Repertoire Records) P.Ro
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