altemaelze

Higher Ground

Bonfire

Neues aus Ingolstadt

Nachdem erneuten Sängerwechsel (Nr. 5 in der Historie) wusste man nicht so recht was man von der neuen 21. regulären Studio Scheibe „Higher Ground“ erwarten soll, obwohl Dyan Mair die teilweise kontrovers aufgenommenen Neueinspielungen der ersten drei Alben ja bereits eingesungen hatte. Die Bedenken werden aber schon mit dem ersten Song „I will rise“, „Nostradamus“ ist ja nur das Intro, zerstreut. Hier klingt die Band und auch der griechische Mikroschwinger wie die Pretty Maids zu Future World-Zeiten. Gleiches gilt auch für „Lost all Control“ und „Spinnin‘ in the Black“, die in dieselbe musikalische schwedisch/dänische angehauchte Heavy Metal Kerbe schlagen. Daneben überzeugt er auch bei den eher konventionellen, aber ins moderne gehievte Bonfire Liedgut („Higher Ground“ hat noch was Accept-artiges an sich, „Fallin“ erinnert mich an „Ready 4 Reaction“, das basslastige „Jealousy“ mit ultramelodischem Refrain könnte so auf „Eat the Heat“ von Accept enthalten sein und die erste Single „I died tonight“ führt mit dem techno Intro in die Irre, ist aber für Konzerte als Fäusterecksong prädestiniert). Aus der Reihe tanzen musikalisch und auch gesanglich eigentlich nur die akustikgitarrenangehauchte Whitesnake-Ballade „When Love comes down“ bzw. das Black Sabbath mit Dio am Mikro doomlastige „Fallin‘“. Beide dennoch auch vom Feinsten. Das gilt dann auch für die wahrlich monströse Gitarrenarbeit und die fantastischen Soli von Frank Pane. Und da die Band bei der Produktion die Fäden in der Hand hielt brennt auch hier, trotz Frontiers als Label, nichts an. Was man bemängeln könnte wäre die kurze Laufzeit der Scheibe, die mit der Neueinspielung (warum auch immer) von „Rock’n’Roll Survivor“ (vom Album „Fistful of FIre“) dann doch noch knapp die 45 Minuten Marke reißt. Hier hätte ich lieber noch einen neuen Song gehört und den dann als Bonus für eine DigiPak Version oder was auch immer. Am Ende des Tages ist das aber Jammern auf hohem Niveau und Fans schlagen eh zu, die Claus Lessmann Fraktion vielleicht eher nicht, und von mir kommen verdiente sechs Sterne. (Frontiers) HJH

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