Sydney Ward aka Sunny War sieht sich in einer Generation mit Woody Guthrie, Pete Seeger oder Robert Johnson, also mit Freaks, Beatniks und Protestsängern, den Urahnen der späteren Punks wenn man so will. Darum hat ihre Mischung aus Singersongwriter-Stuff, Indie/Alternative, Blues, Roots und Gospel auch diese ganz gewisse, in der Tiefe lauernde Energie -aber auch einen ganz gewissen Humor oder besser Sicht auf die Welt (den auch der Titel ihres achten Albums unterstreicht). „Armageddon In A Summer Dress“ verhandelt Themen wie Erinnerung, Verlust und die Geister vergangener Persönlichkeiten, denn Ward zog in das 100 Jahre alte Haus ihres verstorbenen Vaters in Tennessee und da soll es auch ein wenig gespukt haben. Zusammen mit ihrem absoluten Hero, Steve Ignorant von Crass entstand „Walking Contradiction“, ansonsten spielt die Künstlerin fast alle Instrumente selbst und ist ihr eigener Produzent. Vergleiche mit Joan Armatrading sind nicht von der Hand zu weisen, getourt hat sie aber mit Künstlern wie Mitski, Bonnie Raitt oder Iron & Wine. (Bertus) HuSch
*****
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal