Es ist schon eher ungewöhnlich für Frontiers Rec. dass es Bands gibt, die mehr als ein Album durchhalten. Im Fall von The Ferrymen (Magnus Karlsson, Ronnie Romero und Mike Terrana) sprechen wir jetzt aber doch sogar von vier Alben in acht Jahren. Das neue Album „Iron Will“ ist nicht nur vorzüglich produziert, auch nicht immer selbstverständlich, aber wenn der Bandchef die Zügel selbst in der Hand hält… und den fehlenden Bass im Mix kann ich so auch nicht nachvollziehen, denn er ist durchaus immer wieder zu vernehmen und nicht penetrant im Vordergrund, sondern auch klasse gespielt und eingesungen mit tollen Chorgesängen on top. Kein Wunder bei den Ausnahmekünstlern/Sänger. Die Soli sind vom Feinsten, die Melodien stark, selbst wenn es mal richtig hart wird, und die „symphonischen“ Elemente mittels Keyboard hören sich nie cheesig an. Wer ein Herz hat für eine famose Mischung aus melodischem, skandinavischen Heavy Metal á la Pretty Maids (Einstieg ins Album „Choke Hold“), kernigem Hard Rock der Marke „The New Roses“ (an Timmy Rough erinnert Ronnie immer wieder; der Titelsong könnte auch auf deren aktuellen Album stehen), eine sehr feine unkitschige Ballade „Darkest Storm“ (mit mega Solopart), leichtem progressive Metal (Symphony X, Dream Theater) bei „Dust to Dust“ oder „You’re the Joker“, dem Besten von Bands wie Kamelot „The Darkness that Divides“ und Rhapsody of Fire mit Double Bass Drums ohne überkandidelte Streicherparts. Hier findet jeder was, das ihm gefällt. Das Cover ist richtig cool geworden und die Scheibe in dem Genre mein bisheriges Highlight, was zu sieben Sternen fliegt. Dass man hier teilweise nur 3,5 von 7 vergibt, kann ich mal so gar nicht nachvollziehen. Absoluter Kauftipp und vielleicht schafft man es, trotz der vielen Verpflichtungen aller Beteiligten, irgendwann mal auf die Livebühne. Ich wäre dabei dann im Publikum. (Frontiers) HJH
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