Mit ihrem Album zum Thema Klimawandel, passend „Ignorance“ betitelt, schaffte die kanadische Singer/Songwriterin Tamara Lindeman aka The Weather Station den internationalen Durchbruch. Auf dem schön mit „Menschentum“ getitelten siebten Werk, setzt sie sich mit sich selbst und ihren dysfunktionalen Störungen auseinander und setzt sie in Bezug zur Weltlage und ihrer direkten Umgebung. Konnte man ihre Anfänge noch gemeinhin als Folk bezeichnen, hat sich Lindeman Schritt für Schritt geöffnet und weiterentwickelt, so dass es jetzt auch um Art-Pop, Indie-Rock und vor allem Jazz geht. Verzwackte Rhythmen treffen auf Saxofone und Flöten, Klaviere setzen Akzente, die Synthis weben fragile Grundierungen. Und über allem thront diese sanfte, gutmütige aber dennoch kraftvolle Stimme, so dass man nicht umhin kommt, sie als würdige Nachfolgerin ihrer Landsmännin Joni Mitchell zu würdigen. (Fat Possum) HuSch
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