Am 10. April regierte der grobe musikalische Knüppel in Airport. Es hieß die Melodie muss heute draußen bleiben. Zum Einstieg gab sich Paul Speckman, die Death Metal Legende, mit seiner Band Master (er hat noch diverse Nebenprojekte laufen) und zog mit seiner recht rohen und primitiven Auslegung zumindest einen Teil des Publikums auf seine Seite. Ich hätte ihm ja noch einen zweiten Mann an der Gitarre empfohlen, so war es recht dünn und die Soli eher von der Sorte ‚naja‘. Abwechslung brachten hier nur die drei etwas groovigeren, langsamer ausgelegten Songs vom „And God created Master“-Album. Den langen Instrumental Jam hätte es nicht gebraucht. War recht unspannend. Unterm Strich dennoch cool ihn mal live gesehen zu haben. Eine Mischung aus Motorhead, Venom mit extrem knurrigen Gesang. Die50 Minuten gingen dennoch bei eher noch dumpfen Sound schnell vorbei.
Master
Jungle Rot
Die zweite Band waren die mir unbekannten Jungle Rot, die schon seit 1992 ihr musikalisches Unwesen treiben. Hier gab es mehr Technik an den Instrumenten zu bieten. Guter Gitarrist, der Slayer-artige Soli zu bieten hatte und den Sänger/Gitarristen sehr gut unterstütze. War dennoch auch eher old school Death/Thrash Metal, was er mit seinen Old School-Rufen immer wieder betonte. Etwas Hardcore und auch hier Groove machten die Sache interessanter. Tatsächlich blieb dennoch nichts bei mir hängen bis auf den Titelsong „A Call to Arms“ des noch immer aktuellen Albums von 2022. Ist mal auf meiner Merkliste und wer sich zudem für Suffocation, Cannibal Corpse, SFU oder auch die erwähnten Slayer interessiert, liegt hier gold richtig. Gute 70 Minuten die im großen und ganzen Spass machten.
Vor der Show
Live on stage
Der Headliner Benediction bot nicht nur Merch zu fanfreundlichen Preisen an, ich konnte die aktuelle CD „Ravage of Empires“ für 15 Euro ergattern, sondern war auch so nett, alle Scheiben ihrer Diskografie in der Setlist zu bedenken. Lag das Hauptaugenmerk natürlich auf der neuen Scheibe, so spielte man auch Songs der Platten mit dem ehemalligen Sänger Dave Hunt, der auch namentlich erwähnt wurde, was ja nicht immer selbstverständlich ist und oft in einer Setlist ausgeklammert wird, und netterweise auch den Titelsong vom Debüt „Subsconcious Terror“ mit Barney Greenway (Napalm Death), so dass dann alle Sänger sozusagen bedacht wurden. Immerhin zwei Soli gab es zu bestaunen, sonst herrschte das Gitarrenriff vor. Der neue, recht junge Bassist machte einen super Eindruck mit seinem 5 Saiten Bass und bildete ein super Rhythmusduo mit dem Drummer. Sänger Dave Ingram war hervorraged bei Stimme, auch wenn recht wenig abwechslunsgreich. Aber das erwartete auch niemand. Immerhin war es die Musik, wo immer wieder mal das Tempo rausgenommen und der langsame Walzer eingestreut wurde. Bei mega Sound war dann nach 85 Minuten Schluss mit lustig und mir hatte es dann auch gereicht. Über dreieinhalb Stunden Death Metal ist dann schon sehr sportlich. Dennoch ein toller Abend vor guter Fankulisse, die alle drei Bands zurecht abgefeiert hatte. (HJH)