Immer wieder ist es doch erstaunlich was Neudi so alles an das Tageslicht bringt. Dieses Mal gibt es eher ungewohnte Töne, hat man doch alles an Demo/Promomaterial ausgegraben, was es von der Band Excess gibt. Diese Band aus dem Raum Ludwigshafen kam nie zu CD-Ehren, war aber im Underground wohl doch so bekannt, dass man das Schaffen nun tatsächlich auf CD veröffentlichte. Immerhin gelang es zwei Bandmitgliedern dann doch, zu höheren Weihen berufen zu werden und waren dann mit der bekannten und oft belächelten Band Crematory erfolgreich (ok, ich mag die nicht wirklich und man hat mit „Tears of Time“ auch nur einen richtig guten Song). Geboten wird eine Mischung aus rüpeligem Thrash Metal-Geschrote mit entsprechendem Proberaumsound und instrumentalen Fähigkeiten, wo man außer dem Gerülpse der beiden Sänger nur noch die Drums vernehmen kann, über doomigen, flotten Schweden Death Metal bis man schlussendlich als „Malignity“ beim leicht groovigen US Death Metal ankommt. Die Soundqualität ist sehr schwankend, aber ausreichend, wenn man das Ursprungsmaterial bedenkt. Einzelne Songs herauszuheben ist müßig, der Hinweis auf die wie immer sehr liebevolle Aufmachung (dickes 20 Seitenbooklet, Remastering, Transfer von Eroc) auch für so ein Nischenthema, muss aber zwingend sein. Wessen Herz also musikalisch eher auf Sodom zu „Oppressed by Cruelty“-Zeiten, Six Feet Under, Incubus, DIsmember, Hellhammer bzw. Celtic Frost aber auch Bolt Thrower (bei den schleppenden Parts) steht, für den ist das hier ein Fest. Mir ist es auf die Dauer von 80 Minuten (trotz einiger Akustikparts, netter gezupfter Gitarrenintros, schleppender Parts) dann doch zu eintönig, um hier richtig Gefallen dran zu finden. Dennoch ist mir das Ganze vier Sterne wert, allein wegen des ganzen Aufwands und vor allem der zweiten Hälfte der CD. Wer wagemutig genug ist, checkt mal YouTube. (Golden Core Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal