altemaelze

Girl Friends

Dion

Wieder eine Kollaboration – diesmal mit Musikerinnen!

Auf seine äußerst erfolgreichen Alben “Blues With Friends (2020) und “Stomping Ground” (2021), bei denen Dion Dimucci mit zahlreichen Musikern, wie z.B. Jeff Beck, John Hammond, Van Morrison, Joe Louis Walker, Jimmy Vivino, Billy Gibbons, Sonny Landreth, Paul Simon oder Brian Setzer, zusammenarbeitete, kommt jetzt mit „Girl Friends“ erneut ein Longplayer, auf dem er mit Kollaborateuren zu hören ist – diesmal aber mit starken weiblichen! Produziert wurde das Album erneut von Wayne Hood und Dion, die auch bei “Blues With Friends” und “Stomping Ground” als Produzenten fungierten. Auf “Girl Friends” findet sich Dion in musikalischer Gesellschaft mit einer Reihe hochkarätiger Künstlerinnen, die auf den zwölf Originaltiteln dieses Albums zu hören sind, von denen elf von Dion und Mike Aquilina komponiert wurden und einer von Dion und dem verstorbenen Scott Kempner (The Dictators, The Del Lords) geschrieben wurde. So sind neben Susan Tedeschi und Carlene Carter auch Rory Block, Shemekia Copeland, Debbie Davis, Randi Fishenfeld, Sue Foley, Danielle Nicole, Christine Ohlman, Maggie Rose, Joanne Shaw Taylor und Valerie Tyson zu hören. Dazu erklärt Dion: „Ich habe festgestellt, dass Männer eine andere Melodie spielen, wenn Frauen im Raum sind – und es ist eine andere Art von Jam, wenn Frauen im Spiel sind. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber es ist so. Vielleicht wetteifern wir Männer auf einer primitiven Ebene um ihre Aufmerksamkeit. Wie ich schon sagte, weiß ich nicht, warum oder wie. Ich weiß nur, dass bessere Musik entsteht und wir alle davon profitieren. Abschließend fasst er seine Vision für Girl Friends zusammen: „Ich wollte die bestmögliche Musik. Also schrieb ich eine Reihe von Duetten für mich und meine ‚Freundinnen‘, die Frauen, die meine Kopfhörer bewohnen – die Frauen, die mich dazu bringen, die Lautstärke aufzudrehen, wenn sie in meinem Radio auftauchen. Ich lud sie ein, sich mir anzuschließen, eine nach der anderen, und hier sind sie und jammend auf der Gitarre und ins Mikrofon. Du wirst das weibliche Genie in jeder Rille dieser Platte hören, und wirst nichts davon vergessen“. Gutes Beispiel dafür ist der Song „Soul Force“ mit Susan Tedeschi, der diesen erneuerten und anhaltenden kreativen Antrieb unterstreicht, genauso wie die Zusammenarbeit mit „Carlene Carter bei „Girl Friends“. Das Album enthält Liner Notes von Darlene Love, die kommentierte: „Ich bin ein großer Fan, seit ich ein junges Mädchen war. Als ich „He’s a Rebel“ sang, sang ich über Außenseiter wie Dion. Heute bin ich ein noch größerer Fan und versuche immer noch, seine einzigartigen bluesigen Obertöne nachzuahmen. Jetzt bin ich total begeistert von diesen neuen Kollaborationen – nicht nur Freunde, sondern allesamt Freundinnen – großartige Sängerinnen und Musikerinnen. Diese fesselnde Duette sind genau das, was die Welt jetzt braucht.“ In einem Kommentar mit dem Titel „The Feminine Genius“, der in der Verpackung vonGirl Friends“ enthalten ist, schreibt Dion: „Ich schreibe über meine Gedanken zu Frauen. Ein Freund von mir ist Philosoph, und er spricht oft über das „weibliche Genie“ – den unbestreitbaren Unterschied, den Frauen ausmachen und den schönen Unterschied, den sie in der Welt machen. Ich bin meinem Freund dankbar, dass er ihm einen Namen gegeben hat, denn die Tatsache war mir immer klar, aber ich konnte sie nie in Worte fassen.“ Er erklärt weiter: „Ich war immer von fantastischen Frauen umgeben. Sogar meine Musik hat sich stark auf die Damen konzentriert: ‚Runaround Sue‘, ‚Donna the Prima Donna‘, ‚Little Diane‘, ‚Ruby Baby‘. All diese Frauen, echte und imaginäre, haben den Unterschied in meinem Leben ausgemacht.“ Dazu berichtet er über seine weiblichen musikalischen Kollaborateure, darunter diejenigen, die ihn auf seinen letzten beiden Alben begleiteten, sowie Darlene Love, Ronnie Spector, Cher und Patty Smyth. Dions zeitlose Stimme und die unterschiedlichen Stile dieser beteiligten Musikerinnen bilden eine gelungene Fusion, die das reiche Spektrum amerikanischer Musik feiert. Gleichzeitig zeigen diese letzten drei Alben, die ja praktisch alle „All Star“-Alben waren, dass die letzten Jahre einige der produktivsten im Laufe von Dions langer Karriere waren, die sich über mehrere Epochen in Musik und Kultur erstreckt und bereits in den späten 50er Jahren mit der Vokal-Gruppe The Belmonts begann. Man kann eben auch mit über 80 Jahren noch produktiv sein. (KTBA) P.Ro

*****

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal